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STELLUNGNAHME zur aktuellen Diskussion um die Zulassung von Lokalradios für Schleswig Holstein

STELLUNGNAHME zur aktuellen Diskussion um die Zulassung von Lokalradios für Schleswig Holstein

Mit Freude und großem Interesse verfolgen wir die entstandene Diskussion zu Möglichkeiten und Notwendigkeit nichtkommerzieller Lokalradios in Schleswig-Holstein. Als Initiative in der sich mehrere örtliche Zusammenschlüsse für Freie Radios treffen und organisieren begrüßen wir, dass das Thema spätestens mit der Debatte im Kieler Landtag am 20. Juni 2013 die Politik mit erfasst hat. Seit vielen Jahren engagieren wir uns für die Zulassung von Freien Radios in Schleswig-Holstein. Unsere Radioinitativen konnten bisher nur in den Offenen Kanälen (OKSH) und im Freien Sender Kombinat Hamburg (FSK) senden.

Aus der bisherigen Sendepraxis ist eine überregionale Zusammenarbeit entstanden, welche kulturell und politisch ausstrahlt, sozial interveniert und Debatten anstößt. Als Initiative für Freie Radios geht es uns nicht um die Einführung von werbefinanzierten Programmen, sondern vielmehr um die Errichtung nichtkommerzieller und alternativer Radiosender, die zugangsoffen und selbstorganisiert sind.

Als dritte Säule, neben den privat-kommerziellen und den öffentlich-rechtlichen Lizenznehmern, müssen künftig eigenständige Freie Radios auf eigenen Frequenzen gesetzlich ermöglicht werden. Dies gibt es medienrechtlich seit vielen Jahren in anderen Bundesländern in Form nichtkommerzieller lokaler Lizenznehmer (NKL) bzw. Freier Radios. Beispiele dafür finden sich unter anderem in Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt. Dort strahlen Radiovereine eigenständige, publizistische Programme mit einem 24-Stunden-Programm aus und erhalten dafür eine institutionelle Grundfinanzierung von den dortigen Landesmedienanstalten.

Freie Radios sind lokal organisiert und überregional vernetzt. Lokale Themen sind deshalb auch ein wichtiger Bestandteil des Programms. Hier wird auf einzigartige Weise lokale Berichterstattung betrieben, die in anderen Medien oft keinen Platz hat – Minderheiten, wie auch eine wirkliche musikalische Vielfalt finden dort ihren Raum.

Freies Radio ist ehrenamtlich und selbstorganisiert. Daher ist die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht finanziell begrenzt. Freies Radio lebt von der Pluralität der Sendenden. Diese Vielfalt der Menschen und Communities spiegelt sich auch im ausgestrahlten Programm wieder. Was Freies Radio leistet, ist nicht weniger als die Vergesellschaftung des Radios. Gerade diese Lokalität und Partizipationsmöglichkeiten bietet nur Freies Radio. [1]

Nichtkommerzielles Lokalradio legt den Schwerpunkt auf mehrdimensionalen Erwerb von Medienkompetenz: Nicht nur die Sendungen werden selbst produziert, sondern auch der Sender wird selbst organisiert. Die Verantwortung erstreckt sich nicht nur auf den eigenen Programmplatz, sondern auf das gesamte Radio. [2]

Wir bringen Pluralität in Schleswig-Holsteins weitgehend monopolisierte Medienlandschaft. Freie Radios übernehmen unverzichtbare Aufgaben und Funktionen, die der öffentlich-rechtliche und privat-kommerzielle Rundfunk nicht leistet und die zudem gesellschaftlich und politisch von größter Relevanz sind. [3] Das Fehlen eines Freien Radios, welchen sozialen Bewegungen und Communities einen Raum bietet, ist ein schleswig-holsteinischer Anachronismus.

In Hamburg beispielsweise besteht das geprochene Wort auf der 93.0 MHz-Frequenz (FSK) aus ungefähr 10 Sprachen. Nichtkommerzialität sichert die Unabhängigkeit von einer Quote und damit viele erdenkliche (Nischen-)Produktionen. Das Radio selbst ist ein kultureller Faktor; es sendet und empfängt soziale Resonanzen – es agiert wechselwirkend nicht im Markt, sondern im sozialen Raum.

In Kiel, Lübeck, Neumünster, Pinneberg, Husum, Bad Segeberg, Bad Oldesloe und Flensburg existieren Radioinitiativen und Ansprechpartner_Innen. Mit einer Perspektive für die Vergabe von nichtkommerziellen Lizenzen, gründen sich derzeit weitere Radiovereine.

Diese wahren ihre inhaltliche und finanzielle Unabhängigkeit über die Einnahmen aus Spenden und Fördermitgliedsbeiträgen. Für den technischen und organisatorischen Aufbau und für die Gewährleistung einer dauerhaften Ausstrahlung wird darüber hinaus eine Basisförderung aus Mitteln der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein bzw. der Medienstiftung Hamburg/Schleswig-Holstein nötig. Daraus wird die ehrenamtliche Produktion, Ausstrahlung, Ausbildung sowie die technische und organisatorische Begleitung ermöglicht.

Wir stehen für allen Interessierten gern zu Gesprächen und für eine Zusammenarbeit zur Entwicklung nichtkommerzieller Lokalradios in Schleswig-Holstein zur Verfügung. Vorstellbar ist auch die Durchführung von vertiefenden Hearings oder Workshops, zu denen wir unsere Mitwirkung hiermit gerne anbieten.
Freie Radio Initiative SH im Juni 2013

Ansprechpartner:
Lars Rathje-Juhl
0176/444 588 74
larsrathje-juhl@web.de

Freie Radioinitiativen
c/o HSG Offene Fragen
c/o AStA der Universität Kiel
Westring 385
24118 Kiel

[1] Aus der Stellungnahme der Freien RadioCooperative Husum e.V. zum Entwurf eines Gesetzes zum Staatsvertrag über das Medienrecht in Hamburg und Schleswig-Holstein (Medienstaatsvertrag HSH) vom 29. September 2006.) http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl16/umdrucke/1200/umdruck-16-1254.pdf
[2] Aus der Stellungnahme der Anbieterinnengemeinschaft im FSK e. V. zum Staatsvertrag zur Änderung des Staatsvertrages über das Medienrecht in Hamburg und Schleswig-Holstein. http://www.fsk-hh.org/stellungnahme_zur_geplanten_aenderung_des_medienstaatsvertrags
[3] Stellungnahme des Bundesverbandes Freier Radios zur Novellierung des Landesmediengesetzes in Nordrhein-Westfalen 2013 http://www.freie-radios.de/aktuell/medienpolitik/14132-stellungnahme-zur-novellierung-des-landesmediengesetzes-in-nrw.html

Lokales Radiotreffen in Neumünster am Freitag, 9. August 2013

Weiter gehts mit der Initiative für ein freies lokales Radio in Neumünster – Erneutes Radiotreffen am Freitag, 9. August 2013 – Hier der Aufruf:

kdw-logoDie Diskussionen nach dem ersten Treffen im Juni 2013, für den Aufbau eines selbstorganisierten lokalen Freien Radios in Neumünster, werden in den nächsten Wochen konkreter. Wie wollen wir uns organisieren, welchen Namen wollen wir uns geben, wie können wir selbst Radioinhalte produzieren, wie wollen wir uns mir Radios in anderen Städten austauschen, wie gehen wir damit an die Öffentlichkeit, welche Räumlichkeiten für die Einrichtung eines Produktionsstudios in Neumünster kommen in Frage? Dazu gibt es im August für alle Interessierten ein zweites offenes Radiotreffen im KDW. Im September folgt dann ein erster Radioworkshop. Alle sind eingeladen eigene Ideen einzubringen und das Radioprojekt mit Inhalt & Leben zu füllen! Demnächst richten wir dazu eine eigene Mailingliste und eine Webseite ein. Wer Interesse hat mit dabei zu sein, sollte sich am Freitag, den 9. August 2013 um 18 Uhr im KDW einfinden. Ort und Termin für den Workshop im September werden wir dann festlegen. Interessierte melden sich bitte auch bei Stefan Tenner über radio@riseup.net

UPDATE:

Es wurde bei dem Treffen beschlossen in Neumünster einen Radioverein zu gründen, die Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken und für den 28. September 2013 einen Radioworkshop zu veranstalten. Weitere Infos folgen demnächst.

Jetzt müssen wir wieder in den Übungsraum

Ein wenig chaotisch meldet sich die LPG (A) Löwenzahn aus der Sendepause zurück. Dennoch wurden wichtige Themen besprochen, die da wären:
Intervention gegen Nazi Treffpunkt in Pinneberg & antisemitischer Brief an Vertreter der jüdischen Gemeinde Pinneberg.

Rechtes Heiden-Metal Konzert in Kiel & nicht erfolgte Aufarbeitung des Germanen Mythos am Beispiel Haithabus.

Rechter Heilpraktiker in Kiel.

Rechte Lehrerin und Kommunalwahl in Schleswig Holstein.

Durchsuchung vor Geschichtsklausur an der CAU.

Jüdische Menschen von „Antisemitismus“ Veranstaltung in Bremen ausgeschlossen.

Zur möglichst authentischen Nachgestaltung des musikalischen Sendeteils empfehlen wir Classless Kulla und dänischsprachigen Punk.

„…wird jeder lautsprecher zur quelle von insubordination“ Berichterstattung aus Lübeck zum nicht-stattfindenden Naziaufmarsch

wenn staat und kirche das tanzen verbieten, wird jeder lautsprecher zur quelle von insubordination, jeder beat, jedes summen und jeder klang wird ein aufruf zur delinquenz.

Der heutige Tag zeigt wie wenig der Staat von der Kirche getrennt ist .Der morgige Tag ist ein Symbol, dass die Staatsferne der Medien ebenfalls of nicht gewährleistet ist. In Lübeck sollte eigentlich der jährliche Aufmarsch von NeoNazis stattfinden, dieser findet dieses Jahr nicht statt. Die Freie Radioinitiative Schleswig- Holstein will aber trotzdem eine Radioberichterstattung machen. Kritische Öffentlichkeit ist in Lübeck keine Selbstverständlichkeit. Im vergangenen Jahr haben Polizisten die Berichterstattung gleich selbst gemacht. In klassischer Staatsferne haben die GdPler den Innenminister, Polizisten im Einsatz usw. auf Sendung genommmen.

Wir wollen kein Polizeifunk, daher haben wir auch dieses Jahr wieder für Sendezeit gestritten. Am 30.03.13 von 13-16h werden wir daher Gegenöffentlichkeit im Medium der Öffentlichkeit herstellen. Staatsferne muss erkämpft werden.

Zeckenfunk und Redaktion Löwenzahen in Kooperation auf dem Offenen Kanal Lübeck am 30.03.13 von 13-16h Livestream unter http://www.okluebeck.de/hl/hoeren/livestream/ und im Freien Senderkombinat ab 17h unter www.fsk-hh.org

Freie Radioinitiative Schleswig-Holstein

Von Gaarden bis Gaza – Freies Radio heißt, die Debatten auch führen

… die beiträge aus den sendungen november und dezember 2012 und vom februar 2013 sind nun endlich hörbar auf: http://loewenzahn.blogsport.de/

in sh werden langsam lange überfällige debatten nachgeholt. freies radio will, jenseits linker befindlichkeiten, in kontinuität und mit anspruch seinen teil beitragen.

schleswig-holstein braucht freies radio!
feindsender organisieren!

besos
[seit über FÜNF jahren -]
das magazin aus, für und gegen schleswig-holstein

Sendung vom Dezember 2012

Gespräch mit dem Landesvorsitzenden Matthäus Weiß vom Landesverband Deutscher Sinti und Roma e.V.

Nachbereitung der Demonstration für das „Hotel am Kalkberg“ in Bad Segeberg mit Reden und Kommentar

Nachbereitung der Demonstration in Mölln zum Gedenken an die rassistischen Brandanschläge

Dokumention zum Thema Antisemitismus und Johann Galtung an der Uni Kiel

Sendung Februar 2013

Sicher die Titel der Blogbeiträge waren schon einmal kreativer, dafür ist dieser aber immerhin zeitnah zur Sendung.

Absage des Nazi-Aufmarsches in Lübeck:

Der Antisemitismus Johan Galtungs*, Die Friedensbewegung und eine Veranstaltungsreihe gegen Antisemitismus:

* Dokumentiert etwa hier

Juristische „Aufarbeitung“ des Nazi Angriffs auf eine 1. Mai Kundgebung in Husum 2011:

November Sendung

Mit etwas verspätung hier die Mitschnitte von der November Sendung der LPG (A) Löwenzahn:

Hotel am Kalkberg nach der Räumung:

Gespräch zur kommenden Demonstration anlässlich des rassistischen Brandanschlages 1992 in Mölln am 17.11.2012:

Studiogespräch anlässlich der Aufnahme von Sinti und Roma in die Landesverfassung Schleswig- Holsteins:

Gaarden – Gespräch mit Timo Ring „In dem Haus das hinten gibt es Drogen“

Die SPD Segeberg lässt die Polizeiknüppel sprechen: Dokumentation von Polizeigewalt und ausführliche Debatte über die Erfahrungen, Probleme und Perspektiven eines Freiraumkampfes

FSK Beitrag zur Polizeigewalt am Tag bei der Räumung


weiterer Bericht eines Betroffenen von Polizeigewalt in Bad Segeberg: Polizist: „Ich weiß wo du wohnst […] Deine Mutter hab ich auch schon gehabt.“

Ausführliche Debatte um den Kampf des Hotel am Kalkbergs aus der Sendung LPG (a) Löwenzahn